WOMOREISE

Nachdem wir am 9. September 2023 den West Thumb Geysir Basin am Yellowstone Lake besuchten, haben wir den Yellowstone Nationalpark nach drei wunderschönen Tagen verlassen. Es ist wohl der schönste Nationalpark, welchen wir je besucht haben.

Durch das Wapiti Valley und den Shoshone River Canyon sind wir bis zum Buffalo Bill Dam gefahren. Dies ist ein Staudamm, welcher nach der berühmten Figur des Wilden Westens , William „Buffalo Bill“ Cody, benannt ist, der die nahe gelegene Stadt Cody gründete und einen Großteil des Landes besaß, das heute von dem durch seinen Bau entstandenen Stausee bedeckt ist.

Von Cody sind wir weiter durch die Prärie von Wyoming gefahren. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Einige Gabelböcke liessen sich auf der Strasse blicken. Aber auch schöne Autos mit Hunden auf der Pritsche haben wir überholt. Die Fahrt ging weiter über das Bighorn Forest Gebirge. Auf dem Powder River Pass (2'952m) gönnten wir unserem Wohnmobil und uns eine kurze Pause. Der Gebirgspass wird vom U.S. Highway 16 durchquert. Er liegt zwischen den Städten Ten Sleep und Buffalo. Unsere Tagesetappe endete in Gillette. Die Stadt wird vor allem vom Kohlebergbau geprägt.

Nachdem wir gestern einen weiteren Tag in Gillette verbrachten, sind wir am 11. September 2023 zum Devils Tower gefahren. Diese ist ein turmartiger Einzelberg magmatischen Ursprungs. Er erhebt sich etwa 265 Meter über sein unmittelbares Umland und besitzt einen Durchmesser von fast 150 Metern. Mit dem Roller sind wir zum Visitor Center gefahren, wo wir neben den vielen tollen Harleys parkten, quasi der Kleine neben den vielen Grossen. Auch ein paar Classic Cars gabs zu sehen. Eindrücklich ist dieser riesen Berg mit den vielen Basaltsäulen schon. Es gibt auch viele Kletterer, die dort hinaufklaxeln. Unterhaltsam waren auch die vielen Schwarzschwanz-Präriehunde, welche sich gut beobachten liessen. Zum Nachtessen gabs zur Abwechslung wieder einmal ein Tomahawk Steak vom Holzgrill (ziemlich gut geräuchert). Am 12. September 2023 sind wir durch einige typische Westerndörfer gefahren, bevor wir den nächsten Bundesstaat South Dakota erreichten. 

Durch die Black Hills (Gebirgszug) gings weiter zum Mount Rushmore National Memorial, welches vier der prägendsten Präsidenten-Persönlichkeiten (Washington, Jefferson, Roosevelt, Lincoln) aus der US-Geschichte zeigt. Die Gesichter sind rund 18 Meter hoch und wurden innerhalb von 14 Jahren in den Granitfelsen gemeisselt.

Nur wenige Kilometer entfernt vom Mount Rushmore besuchten wir auch noch das Crazy Horse Memorial. Es ist dem damaligen Häuptling der Sioux Standing Bear zu verdanken, der beim Anblick der 4 Präsidentenköpfe im Granit des Mount Rushmore dachte: Das können wir auch. Kurzerhand gab er im Jahr 1947 dem Bildhauer Korczak Ziolkowski den Auftrag, eine Skulptur des Oglala-Lakota Indianerkriegers Crazy Horse (natürlich zu Pferd) in den Fels zu meisseln. 

Der eisenharte Kern des Berges und schlechte Wetterbedingungen stellen laut offiziellem Sprecher des Crazy Horse Memorials die grössten Hindernisse dar. Daher gibt es noch immer keinen Fertigstellungstermin, man hofft jedoch das ehrgeizige Projekt bis Ende des 21. Jahrhunderts abschließen zu können. Fertiggestellt ist das Crazy Horse Memorial 195m lang und 172m hoch. Alle Präsidentenköpfe des Mount Rushmore passen in den Kopf des Indianerkriegers.