Etwa 20 km von Cañon City entfernt besuchten wir am 16. September 2023 die Royal Gorge Bridge, Amerikas höchste Hängebrücke. Die Brücke hängt an 4100 Stahlkabeln, besteht aus 1257 Holzbrettern und liegt über einer 291 m tiefen Schlucht. Vom Visitor Center fuhren wir mit der Gondel auf die andere Seite der Schlucht und sind dann über die Brücke wieder zurück gelaufen. Ein toller Spaziergang mit atemberaubenden Aussichten rings um die Schlucht, auf den Arkansas River und die umliegenden Sangre de Cristo-Berge. Ein Schmunzeln bei allen, welche die Brücke überqueren, war das Schild "No fishing from the Bridge". Haben die Amis so lange Angelschnüre?
Anschliessend sind wir weiter Richtung Süden und in den Bundesstaat New Mexico gefahren. Unterhalb des Vulkans Capulin, welcher vor tausenden von Jahren das letzte Mal ausbrach und heute ein Nationalmonument ist, haben wir übernachtet. Der Blick über die weiten und von Vulkanhügeln durchzogenen Hochebenen bildete eine imposante Hintergrundkulisse.
Einen Tag später sind wir in den Bundesstaat Texas eingereist. Schon kurz nach der Grenze war die Landschaft wieder etwas grüner. Riesige Getreidefelder mit den dazugehörenden Getreidesilos waren auf den Feldern zu sehen. Unser Ziel war der Lake Meredith. Er entstand nach der Fertigstellung des Sandford Dams im Jahr 1965. Der Canadian River wurde aufgestaut, um die Trinkwasserversorgung von elf Städten der Region, darunter Amarillo zu sichern. Der See dient als Naherholungsgebiet und stellt auch gratis Stell- und Picknickplätze zur Verfügung. Etwas Arbeit am Laptop und Haare schneiden standen auf dem Programm. Der Übernachtungsplatz war traumhaft über dem See gelegen.
In der Stadt Amarillo sind wir am 18. September 2023 auf die Route 66, die wohl berühmteste Strasse der USA, gefahren, welche aber nur noch teilweise befahrbar ist. Westlich von Amarillo besuchten wir die Cadillac Ranch. Dort sind zehn Cadillacs in einer Linie und im gleichen Winkel mit der vorderen Hälfte im Boden eines Maisfeldes eingegraben. Sie stammen aus den Baujahren 1948 bis 1963 und repräsentieren den Beginn und den Niedergang der Heckflossen-Modelle der 1950er Jahre. Später sind wir zum zweiten Mal auf unserer Reise in den Bundesstaat New Mexico gefahren. Das Thermometer im Wohmobil zeigte teilweise eine Aussentemperatur von 35 Grad an. Deshalb übernachteten wir im Ute Lake State Park auf einem Stellplatz für 18 $ (inkl. Wasser und Strom) und liessen unsere Klimaanlage laufen. Ein gleicher Platz an der Route 66 hätte zwischen 50 und 90 $ gekostet. Es gibt Tiere, da freut man sich, wenn man sie sieht und dann gibt es eine Texas Braun Tarantula, welche man lieber nicht sehen möchte. Doch sie war leider auf unserem Stellplatz. Martin war mein Retter und beseitigte die Spinne mit der Schaufel.
Auf den Spuren der Route 66 waren wir einen Tag später. Wir fuhren durch Tucumcari, wo die alten Gebäude noch gut sichtbar sind, im Gegensatz zu anderen Teilstücken, bei denen alles verlottert ist. Später besuchten wir in Santa Rosa ein Museum mit Autos aus der Blütezeit der Route 66. Auch viele Erinnerungsstücke aus dieser Zeit waren zu entdecken. Da es teilweise 37 Grad hatte, haben wir die Route 66/Interstate 40 verlassen und sind Richtung Santa Fe, in eine etwas höher gelegene Gegend (fast 2000 m.ü.M) bis nach Las Vegas (in New Mexico, nicht in Nevada) gefahren.
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