Mit der Fähre sind wir am 22. Juli 2023 vom Campground nach Dawson City gefahren und besuchten den 900m hohen Midnight Dom. Hier hat man einen herrlichen Blick auf Dawson City und den Top of the World Highway, den wir am Montag in Angriff nehmen werden.

Weiter gings etwas ausserhalb von Dawson City zum Bonanza Creek, wo der Goldbagger Dredge Nr. 4 steht. Der Bagger ist einer von mehreren Wasserbaggern, die im 20. Jahrhundert im Gebiet um Dawson City nach Gold baggerte. Er gilt mit einer Höhe von 8 Stockwerken und einem Gewicht von 2700t als der größte und schwerste je im Yukon aktive Goldbagger.

Auf dem Rückweg haben wir einen kurzen Stopp beim Claim Nr. 33 (Zeitzeuge aus dem Goldrausch) gemacht. Hier konnte man bis letztes Jahr gegen eine Gebühr noch selber Gold waschen. Mangels Personal ist die Anlage aber leider dauerhaft geschlossen worden.

Tags darauf sind wir mit der Fähre nochmals nach Dawson City gefahren. Sie ist im hohen Norden von Kanada die zweitgrösste Stadt im Yukon. Früher war Dawson nur auf dem Wasserweg mit dem Hundeschlitten oder zu Fuss erreichbar. Als der Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts in vollem Gange war, lebten über 40'000 Menschen hier. Heute hat Dawson City nur noch ca. 1'400 Einwohner. Das Dawson City des 21. Jahrhundert ist ein lebendiges Freiluftmuseum mit vielen liebevoll restaurierten Gebäuden aus der Zeit der Gründung des grossen Klondike Goldrausch.

Am Morgen des 24. Juli 2023 haben wir Dawson City verlassen. Der Weg nach Alaska führte uns über den Top of the World Highway, welcher 127 Kilometer lang ist und sich zum Grossteil durch das kanadische Yukon-Territorium schlängelt. Nach der Grenze zu Alaska trifft er auf den Taylor Highway. Die Strasse war weiterhin schlecht, aber ein wenig besser als vor ein paar Tagen der Klondike Highway.

An der Grenze, die in Kanada den Namen Little Gold Creek trägt und in den Vereinigten Staaten Poker Creek, gibt es eine der wenigen von beiden Staaten gemeinsam erbauten und genutzten Grenzstationen. Der Übertritt nach Alaska verlief schnell und ohne Probleme.
 

Übernachtet haben wir in Chicken, Alaskas letzte verbliebene Goldgräberstadt. Gold wurde 1886 in Chicken entdeckt, zehn Jahre bevor der Klondike-Goldrausch begann. 1902 wurde ein Postamt eröffnet und der Ort sollte Ptarmigan (Schneehuhn), nach der großen Population dieser Vogelart, die in der Gegend lebt, genannt werden. Da der Name jedoch kompliziert und schwer auszusprechen war, wurde er zur Vereinfachung in Chicken geändert. Heute leben noch 12 Leute im Dorf. Es gibt einen Saloon, ein Souvenierladen, einen Liquorstore, ein Cafe, 3 Toiletten und Free Camping, das ist es schon.

Nach einer ruhigen Nacht in Chicken ging die Fahrt am 25. Juli 2023 weiter bis nach Tok. Es gab wieder Schotterstrassen, Schlaglöcher und vieeeel Staub. Unser Wohnmobil hat die zum Teil schrecklichen Strassen gut gemeistert.

In Tok haben wir Einkäufe gemacht, ver- und entsorgt und sind auf dem Alaska Highway (Strasse ohne Schlaglöcher) bis nach Deltana an einen Fluss gefahren, wo wir übernachteten.

Das Ende des Alaska Highway haben wir am 26. Juli 2023 in Delta Junction erreicht. Nur die Kilometer zwischen Whitehorse und Tok sind wir nicht gefahren, sondern haben den Umweg über Dawson City gewählt.