Drei Tage waren wir in und um Quebec unterwegs. Eine Stadt an einem Samstag zu besuchen, ist wohl nicht die allerbeste Idee, aber es hat sich halt zeitlich so ergeben. Unmengen von Menschen belagerten Quebec, daher hielten wir unseren Besuch eher kurz. Am darauffolgenden Tag fuhren wir mit dem Roller zum Montmorency Wasserfall. Dieser ist ca. 17 km von Quebec entfernt und 83 m hoch, somit 30 m höher als die Niagarafälle. Am gleichen Tag probierten wir eines der Nationalgerichte der Kanadier, nämlich die "Poutine». Diese besteht aus Pommes Frites mit Bratensauce, worauf Käsestückchen verteilt werden, die auf den Zähnen so richtig quiteschen. Unser «Gwunder» war gestillt, wir würden es wieder bestellten, aber nicht meilenweit dafür irgendwo hin fahren.
Am 29. Mai 2023 ging die Fahrt weiter bis nach Bécancour. Dort fanden wir einen Stellplatz direkt am Sankt Lorenz Strom. Wir konnten wieder einmal etwas grillieren und genossen die Zeit am Wasser sowie einen schönen Sonnenuntergang. Leider mussten wir dann fluchtartig ins Wohnmobil gehen, da uns sonst die Mücken wohl aufgefressen hätten.
Ottawa, die Hauptstadt von Kanada, besuchten wir einen Tag später. Wir parkierten unser Wohnmobil in Gatineau am Ottawa River und fuhren mit dem Roller zum Regierungsgebäude und zum Rideau Canal. Es hatte fast 30 Grad und uns lief der Schweiss in den Töffjacken nur so runter. Deshalb blieben wir nicht lange in der Stadt. Unser Bedarf an Stadtbesuche ist für die nächste Zeit gedeckt. Am Abend wurden wir wieder von Mücken belagert.
Auf dem Trans Canada Highway, entlang an vielen kleinen Seen und sehr viel Wald, sind wir bereits in der Provinz Ontario angekommen. Oberhalb der Stadt North Bay haben wir einen Schlafplatz im Wald gefunden und hatten in dieser Nacht auch Ruhe vor den bösen Biestern.
Bereits sind wir 6 ½ Wochen unterwegs und der Juni hat begonnen. In Sudbury besuchten wir eine Nachbildung einer kanadischen 5 Cent Münze, welche 13 Tonnen schwer und einen Durchmesser von 9 m hat. Übernachtet haben wir in Bruce Mines, einem kleinen Dorf mit einem schönen Hafen. Am Abend war nicht daran zu denken, sich im Freien aufzuhalten, denn es hatte hunderte von Mücken. Dass dies noch schlimmer kommen kann, haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst.
In Sault St. Marie waren wir im Bushplane Heritage Center. Hier sind diverse Flugzeuge ausgestellt und Informationen über das Fliegen im nördlichen Busch und die Brandbekämpfung aus der Luft werden dargestellt. Bei den aktuellen Waldbränden in den Provinzen Alberta, Nova Scotia und Ontario ein sehr aktuelles Thema.
Entlang des Lake Superior, welcher der flächenmässig grösste Süsswassersee der Erde ist (560 km lang, 260 km breit, 82'100 km2 Fläche [Bodensee: 536 km2] gings weiter bis nach White River. Wir übernachteten beim Informations Center, welches zur jetzigen Zeit immer noch geschlossen hat. In diesem Ort soll angelblich auch die Entstehung der Geschichte von Winnie Poo sein. White River wird uns aber eher als Mücken-Dorf in Erinnerung bleiben. Tausende von Mücken rund ums Wohnmobil und einige, die es leider auch ins Wohnmobil geschafft haben. Die Nacht war eher kurz, denn ans Schlafen war fast nicht zu denken, ständig hörte man das lästige Geräusch um die Ohren. Wir werden uns wohl mit weiteren Utensilien gegen diese kleinen Biester ausrüsten müssen, denn die Mückensaison ist jetzt wohl voll im Gange.
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