WOMOREISE

Die Fahrt ging am 19. November 2023 weiter Richtung Süden. Die Strasse war in einigermassen gutem Zustand, es hatte weniger Schlaglöcher als in der Stadt Ensenada. In dieser Region der Bahja gibt es viel Obst- und Gemüseanbau.

Bei einer Militärkontrolle wurden wir durchgewunken, wir sahen aber unterwegs einige Militärpatrouillen, teilweise bewaffnet hinten auf einem Pick Up sitzend.

Der Müll, der überall am Strassenrand und in den Feldern liegt, lässt einen Europäer schon nachdenklich werden. Klima- und Umweltschutz sowie Klimawandel sind hier Fremdwörter.

Durch das Dorf San Quintin war der Verkehr etwas stockend. Auf der Spur neben uns fuhr ein ausgedienter Schulbus, der hier als Personentransport dient. Der Buschauffeur fing an zu winken. Beim nächsten Stopp stieg er aus und bat um einen Dollar. Da staunten wir nicht schlecht, sogar solche Leute betteln, wo es geht.

Übernachtet haben wir direkt am Strand bei Fidels RV Park, wobei die Zufahrt dorthin schon ein wenig abenteuerlich war.

Am 20. November 2023 führte die Strasse uns durch äusserst abwechslungsreiche Landschaften. Durch die fantastische Bergwelt um El Rosario, in die Boulder Fields der Zentralwüste um Catavina. Kilometerweit liegen riesige Granitblöcke, teilweise zu Bergen angehäuft in der Wüste. Zwischen ihnen  wachsen die botanischen Eigenheiten, wie der riesige Cardòn-Kaktus, Boojum-Bäume und vielerlei andere Kakteen, die es nur auf der Baja California gibt.

Bei einem zufälligen Stopp entdeckten wir ein kleines Häusschen mit eingeschlagenen Scheiben. Wohl ein Wallfahrtsort, wie wir feststellten.  Die Kerzen-Gefässe aus Glas werden einfach in der Natur entsorgt.

Geprägt war die heutige Fahrt durch teils heftige Windböen. Wir wurden so richtig durchgeschüttelt und waren froh, als wir am Golf von Kalifornien in Bahia de los Angeles ankamen.

Unser Wohnmobil hat seit heute 80'000 km auf dem Tacho.

Den Golf von Kalifornien haben wir nach einer Nacht wieder verlassen. Die Strasse führte rauf und runter, gefühlte tausend Kurven durchs Niemandsland. Es waren auch wieder einige Militärpatrouillen unterwegs und bei einer Kontrolle wurden wir nur gefragt woher wir kommen und wohin wir wollen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir den 28. Breitengrad und somit den Bundesstaat Baja California Sur. Von weitem sah man ein grosses Walskelett, welches auf die Bedeutung des Walwatchings in dieser Gegend hindeutet.

An der Grenze mussten wir 40 Pesos (2 Franken) bezahlen, für was genau entzog sich unserer Kenntnis.

In Guerrero Negro übernachteten wir bei einem Hotel auf dem RV Parkplatz. Mit dem Handyempfang steht es hier auf der Baja California sehr schlecht. Wenn man Glück hat, funktioniert irgendwo ein Wifi.