WOMOREISE

Am 2. April 2024 war wieder einmal Waschtag, innerhalb von zwei Stunden war alles gewaschen und wieder verstaut. Die Fahrt ging weiter durch die Stadt Boston. Der Verkehr wurde immer dichter und wir waren froh, als wir die Grossstadt durchquert hatten. Also vor allem ich, Martin macht es nicht wirklich etwas aus, wenn es vier, sechs oder mehr Spuren auf der Autobahn hat. Ich bekomme da schon manchmal schwitzige Hände.

Unser Ziel war Salisbury Beach. Auch da war im Moment nicht viel los, der Strand leer, viele Geschäfte, Bars und Restaurants geschlossen. Wieder einmal waren wir so nahe am Meer, dass wir mit Meeresrauschen einschlafen konnten.

Unser Weg ging einen Tag später immer weiter Richtung Norden, was sich im Wetter und den Temperaturen zeigte. Es war kalt und stürmisch. Bei der Durchfahrt des Bundesstaates New Hamphsire kamen uns immer wieder Fahrzeuge mit Schneepflügen entgegen. Der Winter schien noch nicht weit weg zu sein. Wir sind bis nach Freeport im Bundesstaat Main gefahren. Dies war der 33igste und somit letzte von uns auf dieser Reise besuchte Bundesstaat. Freeport ist bekannt für seine zahlreichen Outlet-Stores sowie die Firma L.L. Bean, vor allem für die Bean-Boots, aber auch für Bekleidungs- und Outdoor-Freizeitausrüstung. Vor dem Lindt-Geschäft gab es dann tatsächlich noch ein Berg Schnee zu sehen.

Die Buchungsbestätigung für die Rückverschiffung traf in der Zwischenzeit auch ein. Am 9. Mai 2024 wird unser Wohnmobil in Halifax die Reise nach Hamburg antreten.

Der Winter hat uns am 4. April 2024 in Freeport eingeholt. Gestern am späteren Abend begann es zu schneien. Das Schneeräumungsteam fuhr die ganze Nacht ununterbrochen durchs Dorf. Am Morgen erstrahlte Freeport in einer wunderschönen Winterlandschaft. Die Schneeflocken fegten den ganzen Tag, bedingt durch die heftigen Windböen, mehrheitlich horinzontal durch die Luft. Wir beschlossen auf dem RV Parkplatz der Firma L.L. Bean, auf welchem wir standen, sicher noch eine weitere Nacht zu bleiben. Der nette Herr vom Räumungsdienst wollte unser Kaffee-Angebot nicht nutzen (seit morgens um 2 Uhr an der Arbeit, um 9 Uhr bereits 5 Kaffees getrunken). Obwohl wir Winterreifen haben, wollten wir auf schneebedeckten Strassen nichts riskieren. Und Zeit hatten wir ja, diesen Wintereinbruch abzusitzen.

 

Der Schnee vom Tag zuvor hat sich in Regen verwandelt.  Der 5. April 2024 bestand vor allem aus SUCHEN. Zurzeit in dieser Gegend eine Dumpstation zu finden ist ein Kunststück und fast ein Ding der Unmöglichkeit. Einige Dumpstationen sind saisonal geschlossen, Campgrounds sind alle noch im Winterschlaf, Wasser ist vielfach abgestellt. Wasser konnten wir bei einem Wasserstore kaufen. Zuerst füllten wir mit 25 Cents Münzen unseren 20l Beutel und schütteten diesen in den Wassertank, da es keinen Anschluss für einen Schlauch gab. Der Besitzer war aber zufällig anwesend und sah unser Problem. Er war so nett und erlaubte uns von einem Anschluss im Geschäft mittels Schlauch Wasser einzufüllen. Grauwasser konnten wir nicht loswerden, war aber auch noch nicht dringend notwendig. Die Toilettenkassette leerten wir schlussendlich in einem ToiToi. Stateparks und der Arcadia Nationalpark waren auch noch geschlossen. So standen wir wieder einmal bei einer Marina, ist immer eine gute Adresse zum übernachten.