Am 6. Januar 2024 sind wir an vielen traumhaften Buchten vorbei gefahren, unser Tagesziel war die Playa El Requesón. Der Stellplatz ist auf einer Landzunge gelegen und je nach Ebbe oder Flut kann man auf die benachbarte Insel laufen oder eben nicht. Der Strand ist sehr flach und das Wasser hat karibische Farben.
Weil der Platz so paradiesisch war, beschlossen wir, fünf Nächte zu bleiben. Die Tage haben wir jeweils mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang gestartet, sind spazieren gegangen, haben grilliert, gebacken und einfach die traumhafte Aussicht genossen. Es gab auch massenhaft wunderschöne Muscheln in allen Farben und Formen. Das Wetter war teilweise, je nach Stärke des Windes, sehr warm und wir konnten gut in kurzen Hosen draussen sitzen.
Ein enormes Schauspiel boten jeweils die Pelikane, die wie Pfeile ins Wasser schossen. Wir konnten uns fast nicht sattsehen.
Schweren Herzens sind wir am 11. Januar 2024 weiter Richtung Norden gefahren, denn unsere Reise musste ja irgendwann auch weiter gehen.
40 km vor San Ignacio, unserem Tagesziel, gab unser Tiremoni (Reifendruckkontrollsystem) ein Piepen von sich. Kein gutes Zeichen. Martin fuhr auf einen Ausweichplatz und stieg aus. Der Reifen auf der zweiten Achse (fahrerseits) verlor Luft, wir erwischten irgendwo eine Schraube. Zum Glück hatten wir ein Reifenreparaturset dabei. Martin entfernte die Schraube, welche 3 cm lang war. Dann feilte er das Loch aus, stopfte einen Flick hinein und pumpte den Reifen wieder auf. Leider war der Flick nicht ganz dicht und man hörte, wie die Luft wieder entwich. Der Wind pfiff uns nur so um die Ohren, begleitet von immer wiederkehrenden Sandstürmen.
Plötzlich fuhr ein Pickup mit Blinklicht auf dem Dach neben uns hin, beschriftet mit "Angeles Verdes". Ein Mann stieg aus und erkundigte sich, ob wir Probleme hätten. Erst einen Moment später realisierten wir, dass dies eine Pannenhilfe war. Diesen "Grünen Engel" schickte wohl der Himmel. Innerhalb von 15 Minuten war unser Ersatzreifen gewechselt. Dieser Service war zu unserem Erstaunen gratis, der "Grüne Engel" meinte, dies sei sein Job. Das Trinkgeld wollte er nur mit Nachdruck annehmen. Wir bedankten uns herzlich, räumten alles wieder ein und setzten unsere Fahrt fort. Manchmal hat man Glück im Unglück, das hatten wir Gott sei dank an diesem Tag.
Am frühen Nachmittag trafen wir im Dorf San Ignacio ein, welches sich in einer Oase befindet, ein verschlafenes Dorf mit einer Mission aus dem 17. Jahrhundert. Wir übernachteten auf dem Campingplatz Paraiso Misional. Dieser lag zwischen wunderschönen Palmen und war der gepflegteste und sauberste Camping, welchen wir bis jetzt auf der Baja gesehen hatten.
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